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Géza Róheim

Zuletzt aktualisiert am Freitag, 26. April 2024.

 

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Géza Róheim war ein ungarischer Ethnologe und Psychoanalytiker, der für seine Arbeit im Bereich der psychoanalytischen Anthropologie bekannt ist. Róheim war einer der Hauptakteure in der Anwendung psychoanalytischer Konzepte auf die Erforschung von Mythen, Riten und Gebräuchen verschiedener Kulturen. Sein Beitrag zur interdisziplinären Verbindung von Geisteswissenschaften und Psychoanalyse hat maßgeblich dazu beigetragen, das Verständnis der menschlichen Kultur und des Unbewussten zu erweitern.

Géza Róheim: Ein Pionier der psychoanalytischen Anthropologie

Géza Róheim, ein ungarisch-australischer Psychoanalytiker und Anthropologe, war einer der Hauptakteure in der Entwicklung der psychoanalytischen Anthropologie. Geboren im Jahr 1891 in Budapest, zeigte Róheim schon früh Interesse an ethnologischen Themen und reiste in seiner Jugend durch Europa, Nordafrika und den Nahen Osten, um verschiedene Kulturen zu studieren.

Die Verbindung von Psychoanalyse und Anthropologie

Róheim wurde Schüler von Sigmund Freud und entwickelte eine einzigartige Perspektive, die die Psychoanalyse mit der Anthropologie verband. Er war der Meinung, dass die Erforschung von Mythen, Riten und Träumen verschiedener Kulturen Aufschluss über die universellen Aspekte des menschlichen Geistes geben könnte. Róheim glaubte, dass die tiefenpsychologische Interpretation kultureller Phänomene einen Einblick in die kollektive Psyche einer Gesellschaft ermöglichte.

Sein Werk "Psychoanalysis and Anthropology" aus dem Jahr 1950 gilt als Meilenstein in der interdisziplinären Forschung. Róheim analysierte darin die Rituale und Mythen der australischen Ureinwohner und argumentierte, dass diese Einblicke in die unbewussten Motive und Konflikte der Aborigines bieten.

Einfluss und Kontroverse

Róheims Arbeit hatte einen nachhaltigen Einfluss auf die psychoanalytische Anthropologie und inspirierte spätere Forscher wie Eric Wolf und Clifford Geertz. Seine Thesen wurden jedoch auch kontrovers diskutiert, da einige Kritiker seine Interpretationen als zu spekulativ betrachteten.

Dennoch bleibt Géza Róheim eine bedeutende Figur in der Geschichte der Geisteswissenschaften, dessen Arbeit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Verbindung zwischen Kultur, Psyche und Gesellschaft geleistet hat.

 

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