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Primärer Narzissmus, sekundärer Narzissmus

Zuletzt aktualisiert am Dienstag, 23. April 2024.

 

Definition:

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Der primäre Narzissmus bezieht sich in der Psychoanalyse auf die Phase der kindlichen Entwicklung, in der das Kind sich selbst als das Zentrum seiner Welt betrachtet und noch keine klare Trennung zwischen dem Selbst und anderen Personen ziehen kann. Der sekundäre Narzissmus hingegen bezeichnet die spätere Phase, in der das Individuum eine differenziertere Sicht auf sich selbst und andere entwickelt, jedoch weiterhin ein starkes Bedürfnis nach Anerkennung, Bewunderung und Selbstwertgefühl hat.

Primärer Narzissmus und sekundärer Narzissmus: Eine psychologische Betrachtung

Das Konzept des Narzissmus ist in der Psychoanalyse ein zentrales Thema, das von Sigmund Freud eingeführt und von späteren Psychologen weiterentwickelt wurde. Zunächst wird zwischen primärem Narzissmus und sekundärem Narzissmus unterschieden.

Primärer Narzissmus:

Der primäre Narzissmus bezieht sich auf die Phase der Kindheit, in der das Kind noch nicht in der Lage ist, zwischen sich selbst und der Außenwelt zu unterscheiden. In dieser Phase dreht sich die gesamte Aufmerksamkeit des Kindes um seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche, ohne Rücksicht auf andere. Es ist eine egozentrische Phase, in der das Kind sich als das Zentrum des Universums erlebt. Diese Phase wird als notwendige Entwicklung angesehen, um später gesunde emotionale Beziehungen eingehen zu können.

Sekundärer Narzissmus:

Der sekundäre Narzissmus hingegen bezieht sich auf das Erwachsenenalter, in dem das Individuum in der Lage sein sollte, empathische und reife Beziehungen zu anderen einzugehen. Ein gesundes Maß an Narzissmus in dieser Phase ist wichtig für das Selbstwertgefühl und die Identitätssicherung. Problematisch wird es jedoch, wenn der Narzissmus übersteigert ist und zu einem Mangel an Empathie und zwischenmenschlichen Problemen führt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl primärer als auch sekundärer Narzissmus wichtige Konzepte in der psychologischen Forschung sind, um das komplexe Zusammenspiel von Selbstwertgefühl, Identität und zwischenmenschlichen Beziehungen zu verstehen. Es gilt, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Selbstliebe und Rücksichtnahme auf andere zu finden, um seelisches Wohlbefinden zu fördern.

 

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