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Projektive Identifikation

Zuletzt aktualisiert am Dienstag, 23. April 2024.

 

Definition:

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Projektive Identifikation ist ein psychodynamisches Konzept aus der Psychoanalyse, bei dem eine Person unbewusst ihre eigenen unerwünschten oder unangenehmen Eigenschaften, Gedanken oder Gefühle auf eine andere Person überträgt. Diese übertragene Projektion kann dazu führen, dass die andere Person tatsächlich die projizierten Merkmale annimmt und internalisiert, was zu Veränderungen in ihrem Verhalten oder ihrer Selbstwahrnehmung führen kann.

Projektive Identifikation: Ein tiefgreifendes Konzept der Psychoanalyse

Projektive Identifikation ist ein zentrales Konzept in der Psychoanalyse, das von Melanie Klein eingeführt und später von anderen Psychoanalytikern weiterentwickelt wurde. Diese komplexe psychologische Mechanismus spielt eine wichtige Rolle in der Übertragungsbeziehung zwischen Therapeut und Patient sowie in zwischenmenschlichen Beziehungen allgemein.

Was bedeutet projektive Identifikation?

Bei der projektiven Identifikation handelt es sich um einen Abwehrmechanismus, bei dem eine Person unbewusst unangenehme oder schmerzhafte Eigenschaften, Gedanken oder Gefühle auf eine andere Person projiziert. Diese übertragene Eigenschaft wird dann von der anderen Person internalisiert, so dass sie glaubt, tatsächlich diese Eigenschaft zu besitzen.

Beispiel und Auswirkungen

Ein Beispiel für projektive Identifikation in der Therapie könnte sein, dass ein Patient seine Wutgefühle auf den Therapeuten projiziert und dieser plötzlich in der Sitzung sehr gereizt wird, ohne zu verstehen, warum. Durch das Erkennen und Verstehen dieses Prozesses kann der Therapeut dem Patienten helfen, diese unterdrückten oder verleugneten Gefühle zu bearbeiten und zu integrieren.

Projektive Identifikation kann jedoch auch in alltäglichen Beziehungen auftreten und zu Missverständnissen, Konflikten und psychologischen Belastungen führen. Indem man sich dieser Mechanismen bewusst wird, kann man besser mit schwierigen Situationen umgehen und die Qualität seiner Beziehungen verbessern.

Fazit

Projektive Identifikation ist ein faszinierendes Konzept, das tiefgreifende Einblicke in die Funktionsweise des menschlichen Geistes bietet. Indem wir uns dieser Mechanismen bewusst werden und sie in unserem eigenen Verhalten sowie in den Interaktionen mit anderen erkennen, können wir unser psychologisches Wachstum fördern und eine tiefere Verbindung zu uns selbst und unseren Mitmenschen herstellen.

 

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