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Über-Ich (oder Über-Ich)

Zuletzt aktualisiert am Dienstag, 23. April 2024.

 

Definition:

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Das Über-Ich ist ein psychoanalytisches Konzept, das in Sigmund Freuds Strukturmodell der Psyche eine zentrale Rolle spielt. Es repräsentiert die internalisierten moralischen und ethischen Normen, Werte und Ideale, die eine Person im Laufe ihrer Entwicklung aus der Identifizierung mit Autoritätsfiguren wie Eltern und Gesellschaft übernimmt. Das Über-Ich agiert als eine Art Gewissen, das die Handlungen und Gedanken des Individuums kontrolliert und bewertet. Es steht in ständiger Spannung mit dem Es (den seelischen Trieben) und dem Ich (der realitätsbezogenen Instanz) und beeinflusst maßgeblich das Verhalten und die Selbstwahrnehmung einer Person.

Das Konzept des Über-Ichs in der Psychoanalyse

In der psychoanalytischen Theorie nach Sigmund Freud ist das Über-Ich ein zentrales Konzept, das die moralischen und ethischen Instanzen einer Person repräsentiert. Freud definierte das Über-Ich als eine Art "innere Stimme", die das Gewissen und die Ideale einer Person darstellt.

Entstehung des Über-Ichs

Freud glaubte, dass das Über-Ich sich im Laufe der Kindheit entwickelt, insbesondere während der Phasen der Auflösung des Ödipuskomplexes. Das Über-Ich entsteht durch die Internalisierung von elterlichen Werten, Normen und Verhaltensweisen. Es setzt sich aus dem Ich-Ideal (dem Bild, wie man sein sollte) und dem Übergangs-Ich (den moralischen Einschränkungen und Verboten) zusammen.

Funktion des Über-Ichs

Das Über-Ich übernimmt die Aufgabe, das Ich zu kontrollieren und zu regulieren. Es stellt sicher, dass die Person sich gemäß den internalisierten Normen und Werten verhält. Wenn das Ich gegen die Vorgaben des Über-Ichs verstößt, kann dies zu Schuldgefühlen und Angstzuständen führen. Auf der anderen Seite belohnt das Über-Ich das Ich mit Gefühlen der Zufriedenheit und des Stolzes, wenn es sich moralisch korrekt verhält.

Kritik am Konzept des Über-Ichs

Das Konzept des Über-Ichs wurde seit seiner Einführung durch Freud kontrovers diskutiert. Einige Kritiker bemängeln, dass die starre Internalisierung von Normen und Werten durch das Über-Ich zu einem verengten moralischen Verständnis führen kann. Andere argumentieren, dass das Über-Ich zu streng sein kann und unrealistische Ideale setzt, was zu einem inneren Konflikt und psychischen Problemen führen kann.

Insgesamt bleibt das Konzept des Über-Ichs ein wichtiger Bestandteil der psychoanalytischen Theorie und hat einen bedeutenden Einfluss auf das Verständnis der menschlichen Persönlichkeitsentwicklung und des moralischen Handelns.

 

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