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Anaklitisch

Zuletzt aktualisiert am Dienstag, 23. April 2024.

 

Definition:

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Das Adjektiv "anaklitisch" wird in der psychoanalytischen Terminologie verwendet, um eine besondere Form der Beziehung zwischen Mutter und Kind zu beschreiben. Der Begriff stammt von dem griechischen Wort "anaklitos", was so viel bedeutet wie "hin- und hergeworfen". In einer anaklitischen Beziehung ist das Kind stark emotional auf seine primäre Bezugsperson, in der Regel die Mutter, angewiesen. Diese Abhängigkeit kann sowohl für das Kind als auch für die Mutter belastend sein und zu psychischen Problemen führen.

Anaklitisch: Ein Konzept aus der Psychoanalyse

In der Psychoanalyse bezeichnet der Begriff "anaklitisch" eine Beziehung, die von großer emotionaler Bedeutung für das seelische Wohlergehen eines Menschen ist. Er wurde von dem österreichisch-britischen Psychoanalytiker John Bowlby geprägt und ist eng mit der Bindungstheorie verbunden.

Ursprung des Begriffs

Das Wort "anaklitisch" leitet sich vom griechischen "anaklisis" ab, was so viel wie "Aufliegen" oder "Anlehnen" bedeutet. Es beschreibt die tiefe und enge Bindung, die ein Säugling zu seiner primären Bezugsperson, in der Regel der Mutter, aufbaut. Diese Bindung ist lebenswichtig für die emotionalen und sozialen Entwicklung eines Kindes.

Bedeutung in der Psychoanalyse

Anaklitische Beziehungen prägen nicht nur die Kindheit, sondern haben auch langfristige Auswirkungen auf das gesamte Leben eines Menschen. Sie beeinflussen, wie wir später in Beziehungen agieren, wie wir Nähe zulassen und wie wir mit Trennung umgehen. Menschen mit einer stark anaklitischen Prägung neigen dazu, intensive Bindungen zu anderen einzugehen und stark unter Trennungen zu leiden.

Es ist wichtig zu betonen, dass eine gesunde anaklitische Beziehung in der Kindheit die Basis für ein stabiles Selbstwertgefühl und gesunde Beziehungen im Erwachsenenalter bildet. Eine ausgewogene Balance zwischen Nähe und Autonomie ist entscheidend für die psychische Gesundheit.

Die Beschäftigung mit dem Konzept des Anaklitischen hilft uns, die Bedeutung von Bindungen und Beziehungen für unsere psychische Gesundheit besser zu verstehen. Es verdeutlicht, wie eng verwoben unsere frühen Erfahrungen mit unserem emotionalen Wohlbefinden im Erwachsenenalter sind.

 

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